Lenovo Legion Go S: Erster Blick auf den neuen Handheld mit Z1 Extreme
Lenovo erweitert seine Handheld-Gaming-Reihe um das Legion Go S, ein neues Modell, das den AMD Ryzen Z1 Extreme Prozessor nutzt. Das Gerät, dessen Paket kürzlich eingetroffen ist, präsentiert sich in einem vertrauten Design, verspricht jedoch durch angepasste Hardware und eine optimierte Software-Integration eine Weiterentwicklung im Bereich der tragbaren Gaming-Systeme.
Die Legion Go-Serie, bekannt für ihre großformatigen Geräte, erhält mit dem Go S eine neue Variante. Während das Design identisch zum Vorgänger Go S mit dem Z2 Go bleibt, liegt der Fokus des neuen Modells auf dem bewährten Z1 Extreme Prozessor, gepaart mit einer erhöhten Arbeitsspeichergröße und einer angepassten Speicherlösung.
Unboxing und erster Eindruck des Lenovo Legion Go S
Das Lenovo Legion Go S wird in einer typisch großzügigen Lenovo-Verpackung geliefert. Neben dem Handheld selbst enthält das Paket ein Ladegerät und verschiedene Anleitungen. Bemerkenswert ist die Verpackung des Go S selbst, die bei Lichteinfall einen Regenbogen-Schimmer zeigt.
Bei der ersten Entnahme offenbart sich das Lenovo Legion Go S in der Farbe Nebula Black – eine tiefschwarze Farbgebung mit einem subtilen Lila-Schimmer, die dem Gerät eine hochwertige Optik verleiht.

Die Verarbeitungsqualität entspricht dem hohen Standard, den man von der Go S-Reihe erwartet. Anschlüsse umfassen einen SD-Kartenanschluss, zwei USB-C-Ports, Lautstärke- und Power-Buttons. Auf der Rückseite befinden sich anpassbare Schultertasten mit einem Regler und zwei Sondertasten.



Spezifikationen des Lenovo Legion Go S
Das Lenovo Legion Go S ist mit folgenden Hauptkomponenten ausgestattet:
Merkmal | Spezifikation |
---|---|
Prozessor | AMD Ryzen™ Z1 Extreme Processor (3,30 GHz bis zu 5,10 GHz) |
Grafik | Integrierte AMD Radeon™ Grafik |
Betriebssystem | SteamOS |
Arbeitsspeicher | 32 GB LPDDR5X-7500MT/s (verlötet) |
Interner Speicher | 1 TB SSD M.2 2242 PCIe 4.0 TLC |
Display | 8″ WUXGA (1920 x 1200), IPS, Glare, Touch, 100%sRGB, 500 Nits Helligkeit, 120 Hz Bildwiederholfrequenz |
Akku | 3-Zellen, 55,5 Wh Li-ion (wiederaufladbar) |
Netzteil | 65W USB-C Netzteil |
Audio | Integriertes 2x2W-Lautsprechersystem |
Anschlüsse | 2 x USB4 (40 Gbit/s Datenübertragung, DisplayPort™ 1.4, Power Delivery 3.0), 1 x Kopfhörer-/Mikrofon-Kombianschluss, 1 x MicroSD-Kartenleser |
Konnektivität | Wi-Fi 6E 2×2 AX, Bluetooth® 5.3 |
Bedienelemente | Hall-Effekt-Joysticks, D-Pad, ABXY-Tasten, Schultertasten (L1/R1, L2/R2), Grip-Tasten (M1/M2), Makro-Tasten (Y1/Y2), Trackpad, Mausrad, 6-Achsen-IMU-Sensor (Gyroskop und Beschleunigungssensor) |
Abmessungen (H x B x T) | 2,3 cm x 12,8 cm x 29,9 cm |
Gewicht | Ab 740 g |
Farbe | Nebula Nocturne |
Lieferumfang | Lenovo Legion Go S, USB-C-Ladegerät 65W, Kurzanleitung |
Garantie | 2 Jahre Kurierabholung oder Anlieferung durch den Kunden |
Quelle: Lenovo Legion Go S Produktseite
Ergonomie und Bedienelemente: Ein Komfortgewinn?
Die Ergonomie des Legion Go S ist herausragend. Das Gerät liegt trotz seiner Größe angenehm in der Hand, wobei die Rundungen für die Handballen auf der Rückseite als besonders gut gelungen empfunden werden.
Die Bedienelemente präsentieren sich vertraut und optimiert. Das integrierte Touchpad, die Beleuchtung im Legion-Design und die gut platzierten Sondertasten fallen positiv auf. Die Analogsticks bieten einen guten Radius, und das Steuerkreuz ist funktional, auch wenn sein Design Geschmackssache bleiben mag. Besonders hervorzuheben ist die Integration des Steam-Logos auf einer der Tasten, was auf eine tiefere Software-Anpassung hindeutet. Die Lautsprecher sind gut positioniert.
Software-Integration und Herausforderungen: SteamOS auf dem Go S
Das Legion Go S läuft offiziell mit SteamOS, was eine nahtlose Integration in das Steam-Ökosystem verspricht. Das Menü ist weitgehend identisch mit dem des Steam Decks, abgesehen von spezifischen Anpassungen für das Gerät.
Jedoch zeigen sich auch bekannte Herausforderungen, die bereits von anderen SteamOS-Installationen auf Nicht-Steam-Deck-Hardware bekannt sind. Insbesondere bei der Installation bestimmter Spiele wie “God of War” können Probleme auftreten. Ein wiederkehrendes Problem ist die Lautstärke der Lüfter, die während der Installation oder bei höherer Belastung sehr stark anlaufen.
Eine wichtige Erkenntnis ist die Möglichkeit, die TDP (Thermal Design Power) manuell anzupassen. Dies erlaubt eine individuelle Steuerung der Leistungsaufnahme, was beim ROG Ally 2023 mit SteamOS nicht möglich war und einen signifikanten Vorteil des Legion Go S darstellt. Diese manuelle TDP-Anpassung ist entscheidend, um die Lüfterlautstärke zu kontrollieren und den Energieverbrauch zu optimieren.

In Tests zeigte sich, dass eine Reduzierung der TDP auf 8 Watt bei weniger anspruchsvollen Spielen wie “Risen 1” über 100 FPS lieferte und die Lüfter dabei nahezu lautlos blieben. Bei 5 Watt wurden immer noch spielbare 55 FPS erreicht. Für anspruchsvollere Titel wie “Elex 1” wurden mit 17 Watt rund 40-45 FPS bei akzeptabler Lüfterlautstärke erzielt.
Preis-Leistungs-Verhältnis und Konkurrenz: Eine Abwägung
Das Legion Go S mit Z1 Extreme wird derzeit zu einem Preis von ca. 830 € angeboten. Dies wirft die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis auf, insbesondere im Vergleich zu anderen Handhelds, die ebenfalls den Z1 Extreme Prozessor nutzen und auf denen SteamOS installiert werden kann.
- ROG Ally 2023: Erhältlich für ca. 300-400 €.
- Lenovo Legion Go 2023: Erhältlich für ca. 400-500 €.
Der Preisunterschied von 300-400 € zum ROG Ally oder dem Legion Go 2023 ist beträchtlich. Obwohl die SteamOS-Versionen auf diesen Geräten noch nicht perfekt optimiert sind, bieten sie bereits eine sehr gute Leistung. Die Rechtfertigung des Aufpreises für das Legion Go S liegt hauptsächlich im nativen SteamOS-Support, dem Design und der Ergonomie sowie dem erhöhten Arbeitsspeicher.
Ersteindruck und Ausblick
Der erste Eindruck des Lenovo Legion Go S ist gemischt, aber überwiegend positiv. Das Gerät punktet mit seinem Design, der Farbe Nebula Black, der hervorragenden Ergonomie und der allgemeinen Haptik. Die manuelle TDP-Anpassung unter SteamOS ist ein großer Vorteil.
Herausforderungen stellen die anfangs sehr lauten Lüfter und die teilweise noch nicht vollständig ausgereifte Software-Kompatibilität bei bestimmten Spielen dar. Diese Punkte bedürfen weiterer Optimierung durch Software-Updates.
Das Legion Go S ist ein interessanter Neuzugang im Handheld-Segment, dessen vollständiges Potenzial sich erst in kommenden Reviews und durch weitere Software-Verbesserungen zeigen wird.
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