Lenovo Legion Go S: Enttäuschende Vorstellung trotz Potenzial

Die große Erwartungshaltung war da, als Lenovo das Legion Go S auf den Markt brachte. Nachdem die Gerüchteküche brodelte, die offizielle Ankündigung und der Release gefeiert wurden, war die Vorfreude bei mir und vielen anderen Gaming-Enthusiasten riesig. Doch nach dem Unboxing und einem ersten technischen Eindruck musste ich leider feststellen: Das Legion Go S hat meine Erwartungen nicht erfüllt – im Gegenteil, die Enttäuschung war groß.

Ein Blick auf die technischen Daten

Bevor ich zu den Schwächen des Geräts komme, werfen wir einen Blick auf die technischen Details des Legion Go S:

  • Prozessor: AMD Ryzen Z2 Go, 4 Kerne, 8 Threads, bis zu 4,3 GHz (basierend auf der Ryzen 6800U Architektur, die Anfang 2022 vorgestellt wurde)
  • GPU: Integrated Radeon 680M
  • Display: 8 Zoll, 1920 x 1200 Auflösung, 120 Hz, VRR Panel, 16:10 Seitenverhältnis
  • Arbeitsspeicher: 16 GB oder 32 GB
  • Speicher: 500 GB SSD oder 1 TB SSD
  • Akku: 55,5 Wh
  • Betriebssystem: Windows 11
  • Konnektivität: Wi-Fi 6e, Bluetooth 5.3
  • Anschlüsse: Zwei USB-C 4.0 Ports, Aux-Anschluss, MicroSD-Karten-Slot

Es klingt zunächst nach einem soliden Paket, doch bei genauerer Betrachtung wird schnell klar: Hier fehlt es an entscheidenden Stellen.

Design und Verarbeitung: Stärken und Schwächen

Das Design des Legion Go S gehört definitiv zu den positiven Aspekten. Das Gerät liegt gut in der Hand, besonders für größere Hände bietet es ein gutes ergonomisches Gefühl. Die Tasten sind gut platziert, und die Makrotasten auf der Rückseite sind praktisch. Doch es gibt auch hier Schwächen: Das Material fühlt sich nicht besonders hochwertig an – es ist viel Plastik, und das merkt man auch an der Verarbeitung. Zudem fehlt ein Kickstand.

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Das Steuerkreuz ist eine Designänderung, die mir gut gefällt, auch wenn die Verarbeitung hier ebenfalls nicht ganz überzeugend ist. Insgesamt wirkt das Gerät von der Haptik her massiv und klobig – und das ist nicht unbedingt im positiven Sinne gemeint. Es fühlt sich einfach nicht so fein und durchdacht an wie andere Handhelds in dieser Preisklasse. Dazu Vergleichsbilder mit dem ROG Ally dem Lenovo Legion Go und dem Steam Deck OLED.

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Software und Leistung: Ein Rückschritt

Die Software des Legion Go S, Legion Space, bietet zwar viele Anpassungsmöglichkeiten, wie Auflösung, Bildwiederholfrequenz und Tastenbelegung. Doch die Performance der Software lässt zu wünschen übrig. Menüs wirken verschachtelt und unübersichtlich, und die Reaktionsgeschwindigkeit ist zu langsam – besonders im Schnellmenü kann es mehrere Sekunden dauern, bis eine Aktion überhaupt registriert wird. Auch hier gibt es bei Lenovo noch Nachbesserungsbedarf, vor allem wenn man den direkten Vergleich mit Geräten wie dem AYANEO zieht, dessen Software deutlich flüssiger läuft.

Ein weiteres Problem ist der Prozessor. Trotz des Ryzen Z2 Go, der aus der 6800U-Serie stammt, zeigt das Gerät bei aktuellen AAA-Spielen deutlich seine Grenzen. Selbst bei älteren Games muss man oft die Grafikqualität oder Auflösung herunterdrehen, um ein akzeptables Spielerlebnis zu bekommen. Der Prozessor und die GPU sind schlichtweg nicht leistungsstark genug, um moderne Games in einer guten Qualität darzustellen. Auf meinem YouTube-Kanal habe ich zwei ausführliche Videos zur Gameplay-Performance des Lenovo Legion Go S veröffentlicht. Im ersten Video teste ich 20 verschiedene Spiele exklusiv und detailliert auf dem Legion Go S. Das zweite Video vergleicht das Lenovo Legion Go S direkt mit dem ROG Ally X und dem Steam Deck OLED:

Lüfterproblematik und Akkulaufzeit

Ein weiteres großes Manko sind die Lüfter. Lenovo hat gleich zwei Lüfter verbaut, aber diese laufen konstant und sind bei intensiven Anwendungen unglaublich laut. Bei voller Last, etwa bei Spielen wie Kingdom Come Deliverance 2, erreichen die Lüftergeschwindigkeiten über 5000 rpm und sind während des Spielens einfach nicht auszuhalten. Das ständige Rauschen macht das Zocken fast unerträglich.

Die Akkulaufzeit ist ebenfalls nur durchschnittlich. Bei voller Leistung kommt man auf maximal anderthalb Stunden Spielzeit. Zwar kann man die TDP anpassen, um die Akkulaufzeit zu verlängern, aber das wirkt sich zu stark auf die Leistung aus – ein Dilemma, das ich bei diesem Handheld leider sehr häufig erlebt habe.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein Knackpunkt

Die UVP des Legion Go S liegt bei 629 € für die 16 GB Version und 799 € für die 32 GB Variante. In Anbetracht der fast 4 Jahre alten Technik und der eher schwachen Leistung kann ich das Gerät einfach nicht empfehlen. Der Preis steht in keinem Verhältnis zu den gebotenen Spezifikationen, vor allem wenn man bedenkt, dass Geräte wie das ASUS ROG Ally (2023) oder Steam Deck OLED für einen ähnlichen Preis deutlich bessere Leistungen bieten.

Fazit: Enttäuschung trotz Potenzial

Das Lenovo Legion Go S hat viel Potenzial, aber es wird von seiner eigenen Technik und einer unzureichenden Software behindert. Das Design und die Ergonomie sind gelungen, aber die Leistung reicht einfach nicht aus, um ein rundes Gaming-Erlebnis zu bieten. Bei einem Preis von 629 € bzw. 799 € gibt es mittlerweile zahlreiche Handhelds auf dem Markt, die deutlich besser sind.

Ich hoffe, dass Lenovo in Zukunft die richtigen Schritte macht und das Legion Go S mit einem Update verbessert. Aber bis dahin rate ich davon ab, sich dieses Gerät zu kaufen. Es gibt einfach bessere Alternativen.

Danke fürs Lesen! Bleibt dran für weitere Tests und Eindrücke. 😊

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